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Wie Schüler*innen Hoffnung schenken

Nach berührenden Bildern und Informationen über die Lebensbedingungen gleichaltriger Kinder in unseren beiden Projektdörfern in Tansania schritten in der Vorweihnachtszeit zahlreiche Schüler*innen zur Tat und überlegten gemeinsam, wie sie helfen könnten. Dabei mangelte es nicht an guten Ideen, die sie mutig und erfolgreich in die Tat umsetzten – allen voran die 1a und zwei Mädchen aus der 2c Klasse. Ganz nach dem Motto des Projektes: „Die Liebe lebt vom Tun!

So stellten sie u.a. Schoko-Kugeln und selbstgemachte Kekse her, fertigten Armbänder, Kerzen und Zeichnungen an, übten sich in der Kunst Servietten-Papierblumen oder Papierboote zu falten oder spendeten persönliche Spielsachen.

Alle Produkte boten sie in kleinen Flohmärkten, in der Verwandtschaft oder bei Hausbesuchen gegen freiwillige Spenden an. Dabei verteilten sie Flyer und gaben Infos über das Schul-Hilfs-Projekt. 

Ganz besonders aktiv waren dabei die Schüler*innen der 1a-Klasse. Durch ihren großartigen Einsatz gelang es ihnen, fast Euro 900.— an Spenden zu sammeln.

Nun ist die Freude groß, denn es wurde gemeinsam beschlossen, mit ihren Spenden noch vor Weihnachten Schuhe, Schultaschen und Schuluniformen für mindestens 30 Kinder anzukaufen. Auch werden die armen Familien der Kinder Lebensmittel erhalten.

Der pädagogische Wert

Nach eigenen Angaben wurde das Engagement der Schüler*innen mit einem besonderen Gefühl des Glücks und der Freude belohnt. Diese Erfahrung zu machen, ist ein Geschenk des Lebens an jede/n Einzelnen.

Das pädagogisch Wertvolle dieses erfolgreichen Tuns der Schüler*innen liegt darin, dass sie sich von einem Wert angezogen fühlten und diesen authentisch verwirklichen konnten. Immer, wenn dies zutrifft, stellen sich Motivation, Mühe und Ausdauer von selbst ein, denn es ist das eigene Wollen. Die Realisierung bzw. Umsetzung dieses Wertes führt schließlich zur Erfahrung von Selbstwirksamkeit und Sinn. Auch das persönliche Selbstbewusstsein wird dadurch gestärkt.

PädagogInnen, die ermöglichen, dass SchülerInnen Verantwortung übernehmen, selbst und selbstvergessen eine Idee in die Tat umsetzen, schaffen Raum, auf das „WIE“ und „WOZU“ des eigenen Tuns eine Antwort zu finden. Dahinter steckt die Kunst personaler Pädagogik. Sie schafft einen wertvollen Bildungsprozess, der gute Schule als Stätte der Bildung auszeichnet, denn sie ist immer mehr als eine Stätte reiner Wissensvermittlung.

Text: Markus Hagler